Linou

Meyer

Im malerischen Schaffen von Linou Meyer tritt der Raum in vielschichtiger Betrachtung hervor. In ihrer künstlerischen Praxis kreiert sie einen Raum der Selbstfürsorge, ein Areal frei von Bewertung, das den Raum für experimentelle Gestaltungen öffnet. Hier wird den Emotionen und Gedanken eine zentrale Wertschätzung zuteil, inklusive vermeintlicher "Fehler", die als integraler Bestandteil einer Erzählung über das Leben jenseits von Perfektionismus und Selbstoptimierung fungieren. Die bewusste Aufgabe von Kontrolle seitens der Künstlerin, die Sabotage ihrer Malwerkzeuge sowie die Verwendung ihrer ungeübten Hand oder die Malerei mit Schnelligkeit, dienen dem übergeordneten Ziel, einen Raum ohne normative Beurteilung zu erschaffen. Die Verwendung des Raumes als leere Fläche stellt ein bedeutendes Element in Linou Meyers Kunst dar. Die Leere fungiert als Raum für Freiheit und Reflexion, als Ort des Durchatmens und der Kontemplation. Das Festhalten subtiler Details im leeren Raum erfolgt auf eine spielerische Weise der Reduktion. Durch das gezielte Hervorheben einzelner Elemente entstehen Besonderheiten. Der Raum verleiht zarten Linien nicht nur eine sichtbare Präsenz, sondern auch eine künstlerische "Stimme", die im Dialog mit den Betrachtenden steht und verschiedene Interpretationen ermöglicht.

Für die Rezeption ihrer Kunstwerke spielt der Raum als Instrument der Nähe und Distanz eine zentrale Rolle. Neben großzügig aufgetragenen Ölpastellen und kraftvollen Kritzeleien verschmelzen unscheinbare, zarte Linien zu nahezu unsichtbaren, fragilen Bildstrukturen. Meyers Malerei spielt gezielt mit der Wahrnehmung und beabsichtigt, Menschen mit den vielfältigen Dimensionen der Sensibilität zu konfrontieren. Sie strebt danach, das Bewusstsein zu schärfen für die individuelle Geprägtheit jeder Wahrnehmung, eine Einzigartigkeit, die sich nicht auf andere Sensibilitäten übertragen lässt. In diesem Sinne bleibt Meyers Kunst nicht nur eine ästhetische Erfahrung, sondern wird zu einer Einladung, sich mit den Nuancen der Wahrnehmung und der Vielfalt menschlicher Sensibilität auseinanderzusetzen.

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Silvia Freyer

und Lutz Freyer

Das Kasseler Künstler- und Kuratoren-Paar Silvia und Lutz Freyer verwandeln für zwei Monate mit ihren Arbeiten die Räume der Galerie K12 in Berlin in eine DOPPELZONE.

Beide haben zunächst an der Kunsthochschule Kassel studiert, anschließend an der Kunstakademie in Düsseldorf und waren zuletzt 1992 Meisterschüler bei Prof. Fritz Schwegler.

Später folgten diverse Ausstellungen als Künstler und Kuratoren. Seit 2019 ist das Kunstprojekt „Hugenottenhaus“ in Kassel Zentrum ihrer Arbeit. Zuletzt "erste hilfe – first aid" mit dem Kunstprojekt 100 Menschen – 100 Tage im Hugenottenhaus, Kassel.

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Tim

Leimbach

In seiner Malerei hinterfragt Tim Leimbach den Prozess der eigenen Wahrnehmung. Wie zuletzt in der Werkreihe „Das Bild der Mutter“, steht der Konflikt zwischen Erinnerung, Projektion und vermeintlicher Realität im Zentrum.

Die Spuren, die die Suche nach einer Übereinkunft dieser Gegensätze hinterlässt, schreibt er in seine großformatigen Arbeiten ein. Oft verschwindet die Figur hinter einem Schleier aus Farbe, die, gleich einer starken Emotion, einen rationalen Zugriff verhindert. An anderer Stelle drängen Gliedmaßen an die Oberfläche und kratzen gleichzeitig an tieferen Malschichten.

Vor und Zurück, Geste und Beschreibung sind in ständigem Wechsel begriffen und koexistieren am Ende in einer Komposition, die ausschnitthaft die Anstrengungen einer persönlichen Reflexion festzuhalten sucht.

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