Silvia Freyer und Lutz Freyer
Doppelzonen
29.04. -- 24.06.2023
Vor dem Mauerbau in Berlin konnte man mit der Ringbahn von der Ost- in die Westzone fahren, wenn man dort ausstieg und blieb war man ab diesem Moment ein Flüchtling.
Merkwürdig ist dieses Sein und Übergehen der Zonen, oft befinden wir uns zeitgleich in einer oder in mehreren Zonen. Manche Zonen überlappen, berühren sich oder stoßen sich ab, auch werden nicht selten Sonderzonen eingerichtet: Habitate für Menschen, Tiere, Pflanzen, Gedanken und Bilder.
Jede Ausstellung ist mindestens eine Doppelzone, zumal wenn wir die Besucher darin mitdenken. Silvia und Lutz Freyer beschäftigen sich in ihren Zeichnungen und Skulpturen mit Zonen: verändern, spiegeln und stellen sie selbst her.
Überraschend trifft man hier auf plastische Wesen wie Hybride zwischen Mensch und Tier: manche sitzen in einem Kochtopf, andere bevölkern den Flur oder eine Raumecke. Irritierend auch die Knospen aus Plastilin oder sind es Pilzkulturen, die auf den ersten Blick für den Betrachter ungenießbar erscheinen.
Die Zeichnungen von Lutz Freyer wandern durch die Räume wie eine Schlange, sie hängen ein wenig zu tief, so dass große Menschen sich neigen müssen, um sie zu sehen.